Die Welt ist anders, als wir sie sehen !

Überlegungen von  Dipl.Math. Ulrich Meyer , St.Goar, Feb. 2001                           Homepage Ulrich Meyer in English


 Das Bewusstsein des Menschen wird im Laufe seines Lebens hauptsächlich durch die fünf Sinne - Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken (Anmerkung  [1] ) - geprägt (Siehe  Wer ist Gott ? 1. ). Dadurch entwickelt sich ein gewisser Egoismus, durch den der Mensch in seiner Denkensweise hauptsächlich durch diese Empfindungen beeinflusst wird. Dabei ist unsere Welt sehr vielfältiger. Wenn wir ein farbiges Bild oder Photo sehen, meinen wir, das ist die wahre Wirklichkeit. Dabei reagieren unsere Sehnerven nur auf das sichtbare Licht in der Wellenlänge von 380 bis 800 nm. Manche Insekten haben Augen, für die UV-Strahlen (Ultraviolettes Licht <  380 nm) sichtbar sind. Sie sehen daher ein anderes Bild von der Welt als wir. Mit sogenannten Wärmebild-Kameras können wir Infrarot-Photographien machen, die eine ganz andere Wirklichkeit zeigen, nämlich ein Wärmeabbild.

Wand Wand  Wand_WBWand als Wärmebild

 Albert Einstein hat uns mit seiner Relativitätstheorie gezeigt, dass im Universum Zeiten und Längen unterschiedlich sein können relativ zu dem Ausgangspunkt der Betrachtung. Auf der Erde erscheint uns dies als Zauberei, aber bei Bewegungen in der Größenordnung der Lichtgeschwindigkeit tritt dies auf. Unser Bewusstsein ist durch den Evolutionsprozess auf das Überlebensnotwendige hier auf der Erde beschränkt worden. Eine Empfindung für die Lichtgeschwindigkeit ist dafür vollkommen überflüssig.
 Wie funktionieren eigentlich unsere Sinne ? Ein Reiz trifft auf einen Sensor (Reizempfänger), z.B. ein Lichtstrahl auf den Sehnerv im Auge oder eine Schallwelle lässt das Trommelfell schwingen. Diese Information wird über Nerven zum Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet, d.h. mit bekannten abgespeicherten Informationen verglichen oder als neue Daten registriert.
 Der wissenschaftliche Fortschritt hat uns weiter entwickelt. Mit Messinstrumenten 'übersetzen' wir Daten aus dem Universum oder atomaren Bereich in eine Form, die unsere menschlichen Sinne dann empfangen können. Sie können damit in unser Gehirn gelangen, wo sie auch verarbeitet werden. Wenn die Wissenschaft für diese Daten schon eine Erklärung und Formeln gefunden hat, die den Sachverhalt logisch beschreiben, können wir uns auch ein geistiges Bild der Phänomene machen, die unsere Augen sonst nicht direkt sehen können.
  Der Verstand erweitert so unser begrenztes Aufnahmevermögen der Sinne.

 Fassen wir noch einmal zusammen. Im Laufe der Evolution haben sich unsere Sinne entwickelt. Sie sind daher auf unser Leben und Überleben auf der Erdoberfläche ausgerichtet. Durch die Entwicklung unseres Verstandes hat sich der Mensch Instrumente (z.B. Teleskope und Mikroskope) geschaffen mit denen er über den Horizont seiner Sinne hinaussehen kann. Über unsere "alten" Sinne gelangen diese neu gefundenen Daten in unser Gehirn. Ein wissenschaftlich ausgebildeter Verstand kann dann mit Hilfe von Physik und Mathematik daraus ein Bild entstehen lassen. Phänomene wie Zeitdilatation (Zeitdehnung), Längenkontraktion, gekrümmter Raum und schwarze Löcher werden zur Realität und können auch so empfunden werden. Diese verstandesmässige Weiterentwicklung ist so ein neues geistiges Auge.

Anmerkung:
[1] : Heute werden dem Menschen noch weitere Sinne zugeordnet, wie z.B. Gleichgewichtssinn, Raum-Sinn und Zeit-Sinn.  Wir bleiben hier bei den alt bekannten fünf Sinnen.     [zurück]
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September 2004